Mitten in der Nacht schalte ich mein Radar auf hundert Prozent und vernehme ein Atmen, das ich noch nicht kenne. Prompt bin ich hellwach. Das vertraute Schnaufen von Herrchen am Kopfende kenne ich bereits. Auch der Hund schnarcht sonor nach üblicher Vorgabe. Das ist es nicht.
Vorsichtig verlasse ich deshalb das kuschelige Oberbett, schleiche in den dunklen Flur. Geduckt bewege ich mich auf Pfotenspitzen bis ins Wohnzimmer. Mein Bauch berührt die Fliesen – vielleicht sollte ich nicht so viel von diesem Dosenfutter fressen, denke ich bei mir. Mit all meinen Sinnen scanne ich dann den Raum. Wieder nichts. Lautlos erklimme ich die Stufen zur zweiten Etage.
Das fremde Atmen wird lauter. Mein Körper ist angespannt. Im Gästezimmer angekommen, bin ich dann erleichtert. Das habe ich glatt vergessen: Unser japanischer Besuch schläft dort tief und fest. Fast wäre ich über seinen Koffer gestolpert. Am anderen Morgen staunt die Asiatin nicht schlecht: Ich hatte es mir in ihrem Koffer über Nacht gemütlich gemacht. „Elvis goes to Tokio?“, fragt sie mich. Nein Danke, mein Garten reicht mir ……Euer Elvis