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Tabu: An der Wunde knibbeln

Nach operativen Eingriffen, zum Beispiel einer Kastration, hat Ihr tierischer Freund eine Wundnaht, deren Fäden nach zirka zehn Tagen gezogen werden. Die Wunde wird oftmals in mehreren Schichten genäht, sichtbar bleibt lediglich die oberflächliche Hautnaht. Ob Hund oder Katze – Ihr Tier wird in jedem Fall versuchen, die Wunde mit Zunge und Zähnen zu bearbeiten, was zu Komplikationen führen kann. Es wird geleckt und geknibbelt.

Schon zehn Minuten Lecken reichen aus, um schwere Entzündungen hervorzurufen. Sehr hartnäckig hält sich immer noch das Gerücht, Tiere würden sich eine Verletzung sauber lecken. Das Gegenteil ist der Fall. Die Maulhöhle ist stark mit einer bakteriellen Keimflora besiedelt. Wenn Hund oder Samtpfote an der Naht lecken, wird das Zusammenwachsen des Gewebes verhindert. Die Wunde kann sich öffnen, und die Bakterien aus der Mundhöhle des Tieres können ungehindert in den Körper eindringen. Die Heilung verzögert sich. Im schlimmsten Fall kann eine Nachoperation nötig sein. Heftig ist der Drang, an der Wunde zu knibbeln, wenn nach einigen Tagen der Heilungsprozess einsetzt und die Wunde zu jucken beginnt.

Eine Möglichkeit zum Schutz ist ein Halskragen. Hier gibt es auch nicht nur welche aus durchsichtigem Plastik, sondern auch weiche, flexible Varianten. Doch meistens ist der Kragen beim Schlafen, Schnuppern, Gassigehen und Fressen äußerst störend. Je nach Hund fördert er Unsicherheit und liefert zusätzlichen Stress. Hier ist ein Ganzkörperschutz (Pet Shirt oder Body) eine Alternative. Immerhin sollte der Schutz etwa 10 Tage bestehen, bis die Fäden gezogen werden. Der Ganzkörperschutz gibt dem Tier Bewegungsfreiheit, und direkt nach der OP hält er den Vierbeiner warm. Durch Luftzirkulation wird die Wunde trocken gehalten. © www.presse-punkt.de

 

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