So. Jetzt ist Sommer. Eigentlich glaube ich, dass ich als Kater in meinem tiefsten Inneren ein Bär bin und je älter ich werde, desto eher ist die Ausprägung erkennbar. Richtig aktiv, ja nahezu überschwänglich, werde ich nur im Sommer. An kühleren Tagen gehe ich in den „Standby-Modus“, in kalten Monaten halte ich regelrecht Winterschlaf. Manchmal ist dieser sogar so tief, dass mein Frauchen sich mit kritischem Blick regelmäßig über mich beugt und wissen will, ob ich noch atme. Also jetzt im Sommer erkennt auch meine Herzensdame, dass ich noch sehr lebendig bin. „Huch!“ höre ich jetzt öfter, wenn die Dame an der geöffneten Tür steht und ich an ihr ins Freie vorbeihusche.
Ja, ja, ich bin beschäftigt: Wittern, Revier ablaufen, aufmerksam sein, das volle Programm! Das scheint Frauchen ebenso zu besorgen wie meine flache Atmung im Winter. Die einzigen, die meine Aktivität zu schätzen wissen, sind die Nachbarn: „Ach, Elvis tritt wieder seinen Dienst an und geht auf Nachtwache – dann können wir ja beruhigt schlafen … Endlich schätzt jemand meinen nächtlichen Rundgang. Unsere Straße ist jetzt auf jeden Fall sicher … Euer Elvis!